Heute gibt es ein “Wiedersehen im Cafe am Rande der Welt”

Ich persönlich finde die Bücher von John Strelecky sehr angenehm zu lesen. Sie sind wie Romane aufgebaut und fordern einen immer wieder mit kurzen Impulsen, die einem zum Nachdenken anregen. Bereits vor Monaten hatte ich im Urlaub die “Big Five for Life” und das “Cafe am Rande der Welt” verschlungen. Gerade ist privat wieder so viel los, dass ich mich nach dem “Cafe am Rande der Welt” sehnte.

So war es kein Wunder, dass ich bei meinem letzten Einkaufstrip, den Nachfolger “Wiedersehen im Cafe am Rande der Welt” aus dem Regal zog und mich wieder auf die Reise machte. In diesem Beitrag will ich ein paar persönliche Gedanken und Auszüge aus dem Buch teilen.

“man standing in front of mountain” by Paul Gilmore on Unsplash

Der Anfang des Buches handelt vom eigenen Spielplatz. Die Idee dahinter ist, dass wir als Kinder noch genau das getan haben, wozu wir Lust hatten. Über die Zeit haben wir gelernt uns unserem Umfeld anzupassen. Anstatt das zu machen, was wir gerne möchten, haben wir angefangen, das zu machen, was wir tun müssen. Eine wunderschöne Parallele zum “Proaktiven Leben”, wie es Covey in “Die 7 Wege der Effektivität” beschreibt. Strelecky motiviert uns unseren eigenen Spielplatz wieder aufzubauen.

Raus aus dem Hamsterrad

Wenn man sich unsere Gesellschaft anschaut, sind alle so geschäftig, folgen der Spur ihres Hamsterrades, weil irgendwo die Karrotte “Urlaub”, “Rente” oder “Wochenende” hängt. In der Zeit zwischen den Karotten, tauschen wir unsere Lebenszeit gegen Geld ein. Aber auch die Zeit, die wir arbeiten, ist Lebenszeit.

Ein Zitat aus dem Buch, dass ich sehr bezeichnend für diese Einstellung finde:

“Es gab eine Zeit, zu der ich bereit war, den größten Teil meines Lebens aufzugeben, weil er mir nicht besonders gut gefiel”, sagte ich schließlich.
“Wie meinen Sie das?”
“Ich saß montagmorgens in der Arbeit und wünschte mir, ich könnte die Uhr bis zum Arbeitsende am Freitag vorstellen. Ich war bereit, fünf Tage meines Lebens pro Woche dranzugeben, nur um die Tage zu erreichen, die ich mochte.

Zitat aus dem Buch

Der rote Faden, der sich durch alle Bücher zieht, ist der “Zweck der Existenz” (ZDE). Wir sollen uns die Frage stellen, warum wir auf diesem Planten sind und welchen Zweck wir erfüllen wollen. Mit der Antwort auf diese Frage haben wir einen Kompass im Kopf, der uns bei jeder Entscheidung hilft im Leben voran zu kommen, uns auf das zu fokussieren, was unserem Zweck der Existenz dient. Dadurch können auch eigentlich monotone Aufgaben uns erfüllen.

Ich muss dabei sehr an die eigenen Projekte denken, dann wenn ich an einem Projekt arbeite, dessen Vision mich total begeistert. Bei solchen Projekten kann ich auch die lästigen Arbeiten mit Freude erledigen. Selbst der langweilige Papierkram ist längst nicht so anstrengend und eintönig, wenn man innerlich weiß, WARUM man diese Arbeit macht. Und das WARUM muss deutlich größer sein, als das Gehalt am Ende des Monats.

Im Buch greift er auch die “Big five for life” wieder auf, also die Liste der “Fünf Dinge, die wir in unserem Leben erreichen wollen”.

Wir werden ermutigt unsere Motivationen zu hinterfragen. Wieso besitzen wir das Auto, das wir fahren? Weshalb tragen wir die Kleidung, die wir tragen? Warum fahren wir im Urlaub an einen bestimmten Ort? Ist es, weil wir uns für Technik begeistern und daher ein bestimmtes Auto fahren wollen? Haben wir ein hohes Interesse an Kleidung und tragen deshalb die jeweilige Marke? Oder sind unsere Entscheidungen dadurch geprägt, dass wir dazu gehören wollen, das wir das machen müssen, was andere machen?

Was ist unsere Motivation?

Ich liebe es, manchmal unkonventionell zu sein. Dinge zu probieren, die sonst keiner anbietet (Warum nicht Bacon und Nutella auf der Pizza?). Viele reagieren immer gleich abwertend auf solche Ideen. “Das macht man, doch nicht”, höre ich nicht selten. Echt schade, was einem entgeht, wenn man es nicht versucht. John erinnert uns daran, unsere Motivationen zu hinterfragen. Tun wir etwas, nur um anderen zu gefallen, dann wird es uns niemals ausfüllen. Tun wir das, was uns gefällt, finden wir dadurch Befriedigung.

Erfolgreiche Unternehmer wie z.B. Steve Jobs haben das erkannt und haben bestimmte Dinge komplett aus ihren Entscheidungen gestrichen. Jobs hatte keine Auswahl in seiner Kleidung. Er trug immer das Gleiche, weil es bequem war, und weil ihn Kleidung einfach überhaupt nicht interessierte.

Ohne klar definiertes Ziel (ZDE) rennen wir vor unserem Leben davonanstatt auf etwas zuzulaufen. Mit seinem ZDE im Einklang zu sein, erfüllt jeden Tag und Moment aus und man strahlt dadurch eine Energie aus, die anderen Menschen anzieht, einfach weil man authentisch und glücklich ist.

“person holding silver compass” by Anastasia Petrova on Unsplash

Nach “Big five for Life” hatte ich immer den Eindruck, dass ich zunächst meinen Zweck der Existenz finden muss um anschließend meine Big Five darauf auszurichten. Das Ganze kann man aber auch gut umdrehen: Sich überlegen, welche 5 Dinge im Leben einem wichtig sind, was man erreichen will, und davon seinen ZDE ableiten. Vielleicht ist das sogar wirklich einfacher. Die Big Five sind greifbarer. So etwas wie “Die Welt bereisen” oder “ein Selfie auf dem Mond schießen” ist viel einfacher zu formulieren, als ins Blaue hinein die Frage zu beantworten, warum man eigentlich existiert.

Lebst du jetzt oder in einer anderen Zeit? 

John erinnert daran, dass materielle Dinge kaputt gehen, dass wir sie nicht mit ins Grab nehmen können. Das, was wir Erleben und wie wir wirken, kann uns nicht mehr genommen werden. Fast jeder fünfte Mann erreicht das Rentenalter nicht, daher sollte man das Leben vor der Rente umso mehr genießen. Er nimmt dabei das Beispiel eines Familienvaters, der das Geld lieber für die Rente sparrt, anstatt mit seinen Kindern in einen großzügigen Urlaub zu fahren. Von dem gesparten Geld kann er später ohne Frage zwei solcher Urlaube machen. Aber ob die 23 Jahre später noch genauso schön sind? Immerhin ist man dann alt, und wandert vielleicht nicht so weit. Würde nicht Bungee springen. Auch die Kinder wären älter und vermutlich nicht mehr so aufgeschlossen für den Familienausflug. Warum für das Alter sparen, wo man nicht mehr die Kraft hat, die Dinge zu genießen, die man jetzt haben könnte.

Womit umgeben wir uns? Schauen wir auf das, was uns aufregt? Oder das, was uns glücklich macht. Dabei geht es nicht darum, die schlimmen Dinge in der Welt zu ignorieren. Aber wer sich die ganze Zeit nur damit beschäftigt, wie schlecht die Welt ist, verändert sie aber auch kein Stück, solange er nicht rausgeht und aktiv wird. Daher empfiehlt John sich nicht länger über Dinge aufzuregen, es sei denn, man ist bereit die Kraft und Zeit zu investieren, um diese auch zu verändern. Alles andere verschwendet nur Kraft.

Sich selbst besser verstehen

Das Buch motiviert einen auch, zu definieren, wer man sein möchte, also wie das persönliche Wertesystem aussehen soll. Als Beispiel erzählt Mike (einer der Charaktere im Buch), wie er seine Rolle als Vater definiert hat: 
Seine Grundregel ist, niemals sein Kind anzuschreien. Diese Verhaltensregeln sind konkreter als der definierte Zweck der Existenz und hilft so praktisch im Altag nach seinen Werten zu leben. Ich hab für mich persönlich meine eigenen 10 Gebote aufgestellt, mit den 10 wichtigsten Prinzipien, nach denen ich leben möchte.

Das Buch war ein wunderschöner Ausflug nach Hawaii und in das eigene Wertesystem. Eine persönliche Einladung, sich Zeit zu nehmen und die Säge zu schärfen. Ich konnte viele neue Impulse mitnehmen, um mein persönliches Leitbild aus Vision, Mission und Werten zu hinterfragen.

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