Warst du schon mal auf einer Safari? Meine Safari-Erfahrungen gehen auf den Besuch eines Freizeitparks zurück. Dort, wo die größte Angst vor den wilden Tieren jene ist, die man um sein Auto hat, wenn Affen sich vergnügt mit den Scheibenwischern beschäftigen.
Dennoch habe ich nach dem Buch “Safari des Lebens” von John Strelecky gegriffen. Strelecky’s Bücher sind echt gut für ein paar gute Impulse an einem verregneten Wochenende. Als Bücher für Persönlichkeitsentwicklung sind sie dennoch immer fast wie Romane aufgebraucht und man lernt über das Konzept der Big Five for Life anhand eines Probanden, den man durch die Geschichte verfolgt.
In der Geschichte möchte der junge Amerikaner Jack, den afrikanischen Kontinent bereisen und bekommt von einem Einheimischen den Tipp, sich die gute alte Ma Ma Gombe als Reiseführerin zu nehmen. Die alte Frau kämpft zwar nicht gegen Löwen, ist aber eins mit dem Kontinent und kann einem, wie kein anderer alle Geheimnisse des Landes zeigen.
Damit begibt sich Jack auf eine lange Reise, um die fünf wichtigsten Lebewesen in Afrika und zu sich selbst zu finden.
Wie auch bei den anderen Büchern, wird hier das Konzept der Big Five For Life aufgegriffen, also jenen fünf wichtigsten Dinge, die du tun, sehen oder erleben möchtest, bevor du stirbst.
Gleich am Anfang entdeckt Jack, wie schön das Land ist und wie unreal es ihm vorkommt dort zu sein. Und wie wenig er sich danach sehnt wieder in “seine Realität” zurückzukehren. Ma Ma Gombe macht ihn darauf aufmerksam, dass dies “die Realität” vieler Menschen ist. Und dass wir selbst entscheiden, was für uns Realität ist und was Traum bleibt.
Du bist Herr deiner Entscheidungen
Unser Alltag kommt uns oft so gesetzt vor. Sehr schnell verwenden wir Redewendungen wie “Ich muss noch” oder “Ich darf nicht vergessen”… all unsere Verpflichtungen lassen uns manchmal vergessen, dass wir eigentlich einen eigenen Willen haben. Sich bewusst zu machen, dass man Abends nicht fürs Studium lernen muss, sondern dass man fürs Studium lernen darf, weil man sich freiwillig dazu entschieden hat, genau diesen Weg zu wählen.
Uns bewusst zu machen, dass wir Herr unserer Entscheidungen sind, hilft uns auch Aufgaben bewusster zu machen oder zu hinterfragen. Es ist klar, dass nicht jede Aufgabe, die wir haben uns Spaß macht. Aber in dem Moment, wo wir wissen, warum wir sie tun und das die Tätigkeit uns unserer persönlichen Vision näher bringt, ändert die innere Haltung wie wir etwas tun.
Diese persönliche Vision, der Motor unserer Motivation, sind die Big Five for Life. Also Punkte auf unserer persönlichen Todo-Liste, die für uns so bedeutend sind, dass wir an ihnen die Qualität unseres Lebens messen.
Big five for Life: Die fünf wichtigsten Dinge, die du tun, sehen, erreichen oder erleben möchtest, bevor du stirbst.
Aus dem Buch „Safari des Lebens“
Aber wie kommen wir zu unseren Big Five? Unsere Gesellschaft gibt uns viele Dinge vor, die wir “zu erledigen haben”. Etwa ein Haus bauen, heiraten, Karriere machen und/oder Kinder bekommen. Doch sind es wirklich diese Punkte, die uns antreiben? An denen wir die Qualität unseres Lebens messen?
Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Fakt ist, dass nur die Visionen uns intrinsisch motivieren, die auch wirklich in unserem tiefsten Innern authentische Wünsche sind. Nur weil alle deine Freunde ein Haus bauen, ist dies vielleicht nicht dein persönlicher Weg.
Der Weg zur persönlichen Lebensvision
Es gibt verschiedene Übungen seine persönliche Lebensvision, seine persönlichen Big Five zu finden. Viele davon haben mit extremen Abstraktionen zu tun: Wie würde deine Grabrede aussehen? Welche fünf Eigenschaften werden deine Freunde nach deinem Tod vermissen? Wenn ein Feiertag nach dir benannt wird, welcher wäre das?
Wenn du die Freiheit hättest, alles Mögliche in deinem Leben zu tun, was wäre es? Wenn Geld, Zeit und besondere Fähigkeiten keine Rolle spielen würden und es keinerlei Hindernisse gäbe. Welche fünf Dinge würdest du gerne tun, sehen oder erleben, sodass du bei deinem Tod das Gefühl hättest, dein Leben erfolgreich gelebt zu haben.
Aus dem Buch „Safari des Lebens“
Spannende Fragen, die viel Zeit kosten. Aber noch aufregender, wenn man seine Punkte gefunden hat und sich auf die Mission begibt, sie zu erfüllen. Ich glaube nicht, dass man sofort ein Traumkonzept hat, das man umsetzen möchte. Aber sich erst am Sterbebett darüber Gedanken zu machen, was man mit seinem Leben hätte machen können, ist sicherlich zu spät. Je früher man anfängt eine Idee davon zu entwickeln, was man mit seiner Lebenszeit anstellen möchte, desto sinnstiftender kann man jeden Tag beginnen.
An irgendeinem Punkt muss man seinen Träumen helfen, den Übergang in die Wirklichkeit zu schaffen. Sonst verblassen sie früher oder später.
Aus dem Buch „Safari des Lebens“
Der Weg ist das Ziel…
Menschen spüren, wenn jemand seiner persönlichen Mission folgt. Die meisten von uns wollen Teil von etwas Besonderem sein. Nicht anders lässt sich der unglaubliche Erfolg von Wikipedia und den tausenden ehrenamtlichen Autoren erklären.
Wer mit klaren Visionen und Zielen auftritt findet schnell Menschen, die einem auf diesem Weg helfen wollen. Denn damit gibt man auch ihnen die Chance, einen entscheidenden Teil in deiner Geschichte zu spielen oder sogar gemeinsam Geschichte zu schreiben. Nichts ist inspirierender, als einen Menschen mit einer ambitionierten Vision auf seiner persönlichen Mission begleiten zu dürfen: Eine echte Safari durchs Leben.
Bei jeder Vision ist der Weg das Ziel. Sprich, wenn wir wissen, wo unser Leben hinführen soll, können wir den Weg dorthin genießen, da wir erkennen können, ob wir uns noch auf dem richtigen Pfad befinden. Jeder Schritt auf unserer Mission hat seine Zeit. Sobald ich weiß, was ich will, kann ich einen Schritt vor den anderen setzen und der Zeit und meiner Umgebung die Chance geben ihren Teil beizutragen.
Daher können wir das Leben entweder genießen, während es stattfindet, oder wir können uns ständig darauf vorbereiten, es zu genießen.
Aus dem Buch „Safari des Lebens“
Unterstützung durch Mentoren
Mit unserer Vision im Hinterkopf können wir uns mit Menschen umgeben, die uns helfen die schweren Abschnitte unserer Mission zu meistern. Im Buch nennt John sie “Wers”, also die Antwort auf die Frage “Wer hat diese Ziele bereits erreicht?”. Außerhalb von Afrika, nennt man sie vielleicht Mentoren. Menschen, die uns auf unserem Weg entscheidend helfen können. Nicht nur, indem wir von Erfahrungen und Fehlern anderer profitieren können, sondern auch weil wir jemanden haben, dem wir Rechenschaft abgeben müssen. Unsere Ziele sind meist von vielen Bergen verdeckt. Nicht jeder Aufstieg fällt leicht, am Ende der eigenen Motivation braucht man jemanden, der einem die letzten Meter weiter scheucht.
Mentoren müssen nicht immer Menschen sein, mit denen wir uns treffen können. Es können auch Biographien oder Bücher sein, von denen wir lernen können. Selbst ein Buch kann uns die Fehler aufzeigen, die andere auf dem selben Weg gemacht haben, auf dem wir uns gerade befinden.
Schließen möchte ich diesen Beitrag mit einem letzten Zitat aus dem Buch und hoffe dass es euch auch so motiviert, neue Themen anzufassen um seine Träume zu verwirklichen:
Jeder unserer Big Five for Life beginnt mit einem Traum. Und ein Traum ist nichts anderes als eine mögliche Wirklichkeit, die nur darauf wartet, dass sie stattfinden darf.
Aus dem Buch „Safari des Lebens“
3 Gedanken zu „Safari des Lebens“