Wie kann man einen Podcast erstellen?

Über die Weihnachtsfeiertage habe ich mir ein gutes Mikrofon von der Arbeit ausgeliehen und Spaß daran gefunden, mich mit dem Thema Podcast auseinander zu setzen. Mit dem Ziel einen eigenen Podcast zu erstellen.

Seitdem gibt es meine Beiträge auch abrufbar auf Soundcloud, iTunes, Google Podcast und Spotify. Ich war überrascht, wie einfach das Ganze eigentlich geht und möchte meine Erfahrungen in diesem Beitrag mit euch teilen.

Ein Anspruch an diesen Artikel ist, dass man direkt loslegen kann, ohne das Kosten entstehen. Daher habe ich von kostenpflichtigen Services erst einmal abgesehen.

RSS-Feed und Soundfiles

Damit man überhaupt Podcasts veröffentlichen kann, muss man zunächst seine ersten Episoden erstellen. Mir persönlich ist eine gute Sprachqualität sehr wichtig, daher kann ich nur empfehlen, sich ein anständiges Microphone zuzulegen.

Um die Aufnahmen zu überarbeiten, Sounds hinzuzufügen und Sprachfehler zu entfernen benötigt man einen guten Audioeditor. Ich habe mich für Audacity entschieden, da es kostenlos verfügbar ist und einen recht guten Funktionsumfang bietet.

Nach einigen Testhören habe ich beschlossen, nicht nur die falsch eingesprochenen Sätze rauszuschneiden, sondern vor allem auch Schmatzer und Atemgeräusche (bei guten Micros ist sowas gut zu hören). Wenn man das einmal gemacht hat, achtet man viel mehr auf solche Geräusche in anderen Podcasts.

Jeder gute Podcast braucht auch ein Intro. Dafür eignen sich Stock-Anbieter, wo man die Lizenz an einem Musikstück erwerben kann. In meinem Fall habe ich mich für einen Track von Premiumbeat entschieden. Die für Podcasts geeignete Lizenz kostet dort etwa 75€. Für meinen Podcast haben ich einen Teil des Tracks auch nochmal als Outro gewählt.

Damit man die Podcasts auf den verschiedenen Plattformen anbieten kann, braucht man einen sogenannten RSS-Feed. WordPress Nutzer können dazu verschiedene Plugins benutzen, es gibt auch Podcast-Hoster die solche Feeds anbieten. Ich für meinen Teil habe zunächst erstmal die kostenlose Variante von Soundcloud gewählt. Die Einstellungen für den Feed findet man unter Settings->Content.

Meine Feed-Url heißt zum Beispiel: http://feeds.soundcloud.com/users/soundcloud:users:562311189/sounds.rss

Podcast bei iTunes veröffentlichen

Screenshot aus PodcastConnect

Mit dem Feed in der Hand gehts jetzt eigentlich recht einfach. iTunes bietet ein eigenes Portal für Podcast-Herausgeber an. Dieses findet ihr unter: podcastsconnect.apple.com.

Wer bereits einen Apple-Account besitzt, kann direkt loslegen. Wie man den Account erstellt, ist trivial und nicht Teil des Beitrags.

Nach dem Login kann man direkt über das Plus-Icon einen neuen Podcast erstellen. Dazu braucht man dann nur die Feed-Url einzutragen und Apple zieht sich alle relevanten Informationen aus dem Feed. Stimmen alle Daten, kann man den Eintrag über „Submit“ bei Apple einreichen. Der Review-Prozess geht recht schnell und so ist der Beitrag zeitnah in iTunes verfügbar. Da der Podcast alle Informationen aus dem Feed bezieht, braucht ihr bei Apple zukünftig nicht mehr aktiv werden. Die Änderungen die man bei Soundcloud, bzw. bei seinem Hoster macht, werden automatisch übernommen.

Podcast bei Spotify veröffentlichen

Podcasters auf Spotify

Bei Spotify geht es ähnlich einfach. Der Service bietet Podcastern ebenfalls ein eigenes Portal, dass ihr unter podcasters.spotify.com erreicht. Dort kann man sich mit seinem normalen Spotify-Account einloggen. Für Podcaster gibt es eigene AGBs die man anschließend bestätigen muss.

Alles weitere ist auch hier fix erledigt. Unter „Submit your Podcast“ wird die Feed-Url hinterlegt und Spotify macht den Rest.

Mein Podcast war schon nach wenigen Minuten auf Spotify verfügbar.

Podcast auf Google veröffentlichen

Bei Google kann das Veröffentlichen eines Podcasts deutlich komplexer sein. Je nachdem wie ihr euren Podcast gehostet habt. Google sucht sich die Podcasts nämlich mit Hilfe seiner Crawler aus dem Internet selbst zusammen. Manche Anbieter machen dies automatisch, so dass ihr nur warten müsst. Ansonsten muss man selbst Hand anlegen.

Ihr braucht eine Webseite, die von Google gefunden wird, auf der euer Feed als Meta-Tag eingebunden wird:

<link rel="alternate" type="application/rss+xml" title="Tobis Podcast"          href="http://feeds.soundcloud.com/users/soundcloud:users:562311189/sounds.rss"/>

Ich hatte zunächst erwartet, dass das Soundcloud das selbst im Profil macht. Dies war aber bei mir nicht der Fall. Die meisten Hoster werden das vermutlich für euch machen.

Da mein WordPress-Theme das Nachtragen von Meta-Tags erlaubt, habe ich es kurzerhand direkt in meine Webseite eingebunden. Google Podcast hat dann, binnen weniger Tage den Podcast bei sich aufgenommen. Allerdings fällt auf, dass die Aktualisierung super langsam ist. Einige Episoden erscheinen erst Wochen später.

Wer seine Konfiguration überprüfen will, kann folgende Seite von Google nutzen: https://search.google.com/devtools/podcast/preview

Warum sollte man einen kostenpflichtigen Dienst nutzen?

Wie im Artikel gezeigt, kostet das Betreiben eines Podcasts quasi nichts. Warum sollte man dann kostenpflichtige Services nutzen? Ich habe mir nicht viele Anbieter angeschaut, aber die meisten bieten zusätzliche Funktionen und Bequemlichkeiten.

Aktuell muss ich jede einzelne Plattform besuchen um Statistiken über meine Hörerzahlen zu erfassen. Die professionellen Podcast-Anbieter erledigen dies automatisiert für einen und zeigen aggregierte Statistiken an. Darüber hinaus kann man zum Teil auch auf Audio-Funktionen zurückgreifen.

Die Kosten der Hoster sind übersichtlich. Ich empfehle, zunächst kostenlos zu starten, und mit Erfolg des Podcasts sich dann auch im Toolset zu professionalisieren. Am Anfang lieber ein gutes Mikrophon kaufen anstatt das Geld für zu Hosting bezahlen.

So einfach kann man einen eigenen Podcast erstellen. Viel Erfolg damit!

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