Als ich vor knapp sechs Jahren mobfish gegründet habe, bin ich in das Thema “Gründen” mehr oder weniger reingestolpert. Ich war zwar schon immer jemand, der Spaß daran hatte eigene Tools und Produkte zu entwickeln, hatte aber die Möglichkeit diese privaten Basteleien zum Beruf zu machen eher ausgeblendet.
Seit der Gründung hat der Gründergeist immer mehr Besitz von mir ergriffen. Heute macht es mir unglaublich viel Spaß mich in einzelne Geschäftsmodelle einzudenken, neue Ideen zu entwickeln und über deren Wirtschaftlichkeit nachzudenken. Dabei lasse ich mich gerne von guten Büchern von oder über erfolgreiche Gründungen inspirieren. In diesem Beitrag möchte ich einmal die relevantesten Zitate aus den Büchern teilen, die ich 2018 gelesen habe.
Gründen mit einer Vision
Eine Sache, die ich sehr schnell lernen musste als die Teamgröße bei uns wuchs, ist, dass eine schlüssige Vision für den Erfolg eines Startups nicht zu vernachlässigen ist . Es ist wichtig, dass man andere mitreißt und davon überzeugt ist, dass das, was man täglich macht, zu Größerem fähig ist.
Die Entdeckung, dass Mitarbeiter anfangen ineffektiv zu werden und sich mit anderen Dingen zu beschäftigen, schmerzt einen Gründer. Intuitiv möchte man da fast anfangen, Druck aufzubauen, Kontrollen einzuführen und Strafen für verfehlte Ziele zu etablieren. Dabei ist eine solche Reaktion eines Teams ein deutliches Anzeichen für eine schwache Vision. Höhere Kontrollen oder vermehrter Einsatz von extrinsischen Motivationsfaktoren (Strafen, Boni für Ziele, Dashboards mit KPIs) sind daher weniger zielführend, wenn nicht sogar kontraproduktiv.
Der richtige Umgang mit einer solchen Situation führt zurück zur Vision des Unternehmens. Diese muss geschärft werden, damit sie wieder inspirierend und motivierend ist.
Der Entrepreneur ist der Geschichtenerzähler/Verkäufer, der die Menschen dazu überredet, ins Unternehmen zu kommen oder zu investieren, bevor es überhaupt richtig existiert.
Aus „the four – Die geheime DNA von Amazon, Apple, Facebook und Google“
Ich fand den Beitrag von Simon Sinek bezeichnend, der die Frage nach dem “Warum” ins Zentrum einer Unternehmung stellt. Wenn jemand genau weiß, warum er morgens zur Arbeit kommt, lässt er sich von nichts ablenken und füllt seine Verantwortungsbereiche aus.
Wenn das “Warum” in einer Organisation klar definiert ist, dann kann jeder innerhalb der Organisation Entscheidungen treffen, die genauso klar und richtig sind wie die Entscheidung des Gründers. Das Warum stellt den richtigen Filter für die Entscheidungsprozess zur Verfügung.
Aus dem Buch: “Frag immer erst warum”.
Immer öfter musste ich über die Zeit lernen, dass immer dann, wenn etwas nicht so lief wie ich mir das vorgestellt habe, der Fehler nicht beim anderen sondern bei mir selbst zu suchen ist. Die meisten Enttäuschungen und Komplikationen bei einer Gründung sind auf eine mangelnde Kommunikation zurückzuführen. Und für diese ist man als Gründer hauptsächlich verantwortlich.
Es gibt so viele schlechte Bienenvölker, wie schlechte Imker >> Übersetzt: Es gibt so viele schlechte Teams, wie schlechte Chefs.
Aus: “Der Bienenhirte”
Eine gesunde Fehlerkultur
Teil dieser Visionsarbeit und der Arbeit an einer besseren Kommunikation, ist das Arbeiten an einer gesunden Unternehmenskultur. Es muss genug Raum zum Experimentieren da sein. Jeder sollte sich wertgeschätzt fühlen und keine Angst vor schlechten Nachrichten haben. Stichwort: Fehlerkultur.
Kein Risiko einzugehen bedeutet, dass es keine Forschung, keine Experimente und keinen Fortschritt für die Gesellschaft als Ganzes gibt.
Aus: “Frag immer erst warum”
Denn je schneller du scheiterst, desto schneller kannst du lernen. Ohne zu experimentieren, kannst du nicht lernen!
Aus: “Der Bienenhirte”
Wer keine Angst vor Fehlern hat und gleichsam auch weiß, wie die Vision des Unternehmens aussieht, kann selbstständig und ohne Kontrolle vom Chef sinnvolle Entscheidungen für das Unternehmen treffen. Wer nicht als Marionette, sondern eigenständig agieren darf, beginnt sich selbst zu verwirklichen und kann eine ungeheure Energie freisetzen.
Jene Firmen, die auf Selbstbestimmung gesetzt hatten, besaßen eine viermal höhere Wachstumsrate als die kontrollorientierten Firmen und erwirtschafteten ein Drittel mehr Umsatz.
Aus: „Drive – Was wirklich motiviert“
Mein persönliches Ziel beim Gründen ist es, einen Ort zu schaffen, an dem ich mich und andere sich selbst verwirklichen können; Einem Unternehmen, bei dem alle von einem gemeinsamen Ziel inspiriert und begeistert sind, sodass die tägliche Arbeit zu einem wichtigen Teil des eigenen Lebens führt.
In meinem Umfeld ist das Thema Arbeit teilweise negativ besetzt. Ich für mich versuche meiner Berufung zu folgen und wünsche mir eigentlich, dass ich nicht zwischen Arbeit und Privatleben trennen muss. Von beidem erwarte ich, dass es mich ausfüllt und in einem gesunden Gleichgewicht ist, sodass Urlaub und Ruhestand, außer aus gesundheitlichen Gründen, nicht notwendig wären.
Daher schließe ich mit einem Zitat aus “Big Five for Life” und wünsche euch eine Arbeitsstelle, die euch so erfüllt, dass sie Teil eines gesunden und erfüllten Lebens wird.
Nun, die Vorstellung, sich zur Ruhe zu setzen, ist etwas irreführend, wenn man das, was man tut, gerne macht.
Aus: “Das Leben gestalten mit den Big Five for Life”
Cover Photo by Daria Nepriakhina on Unsplash