Meine Eindrucke des 1# Virtual Germany VR & AR Meetup

Corona hat Einschränkungen auf die VirtualReality Szene? Jaaaap! Zahlreiche Meetups in Deutschland sind in den letzten Wochen ausgefallen. Unser Braunschweiger Meetup hat vor der Kontaktsperre noch gerade so stattfinden können.

Die aktuelle Situation zwingt uns alle zum Umdenken und Digitalisieren. Wobei Virtuelle Meetups bei uns VR-Enthusiasten echt überfällig waren. Gestern, den 28.04.2020 fand das erste Virtual Germany VR & AR Meetup statt. Alle großen Meetups haben sich zu einem gemeinsamen Treffen in der Virtuellen Realität verabredet. In diesem Beitrag teile ich ein paar meiner Eindrücke.

Wie lief das Event?

Pünktlich um 8 betrat ich den Mars, einen von mehreren Virtuellen Räumen der Veranstaltung, denn auch bei Virtual Reality sind die Raumgrößen aus technischen Gründen beschränkt.

Witzig war, dass wir alle automatisch in die passenden Raumanzüge gezwängt wurden, was leider die Wiedererkennung der einzelnen Avatare deutlich erschwert hat. Zum Glück trägt jeder seinen Namen über dem Kopf.

Hilfreich war es, wenn Leute neben den Namen noch ihre Firma geschrieben hatte. So konnte man die vielen Tobias, Martins und Jans voneinander unterscheiden.

Aber auch für uns Techies ist das Zusammenarbeiten und Treffen in der Virtuellen Welt noch „Neuland“. So wurde die ersten Minuten an den Präsentationen gefummelt, der „Beamer“ machte Probleme und der Livestream zuckte. Fast so wie auf der letzten Familienfeier.

Oft ist man noch ein wenig schüchtern. Gespräche brauchen etwas um in Schwung zu kommen. Da hilft es, wenn der Veranstalter Anregungen für Gespräche durch Aufgaben (Bitte stellt euch auf die große Deutschlandkarte, wo ihr herkommt) oder Fragen einbringt.

Das wurde gestern sehr gut gemacht und so gab es ein paar spannende Diskussionen.

Im Vergleich zu klassichen Videochats, hilft die Räumliche Komponente bei Gesprächsgruppen. Wer kurz was besprechen will, entfernt sich wie in der echten Welt einfach von der Gespächsgruppe. Auch das Gruppenverhalten wird in VR besser abgebildet. Wenn zwei gleichzeitig Reden, entscheidet die Gruppe durch anschauen unterbewusst, wer weiterredet. Durch den Blickkontakt zu sehen, wer einem gerade zuhört, ist ein großer Vorteil gegenüber Videokonferenzen.

Leider gibt es zum Teil große Lags, das heißt, man fällt sich durch die Netzwerkverzögerung ins Wort. Dadurch sind manche Diskussionen recht anstrengend.

Alles in allem, war es ein sehr gelungener Abend. Mit vielen spannenden Leuten. Und ich freue mich auf weitere Events.

Hier ein kleines Video mit kurzen Ausschnitten, die ich direkt über die Oculus Quest aufgenommen habe:

Video vom 1# Virtual Germany VR & AR Meetup

Was ich mir wünsche

Spannend an der Plattform ENGAGE im Gegensatz zu Altspace, war die Möglichkeit, eigene Medien direkt mit anderen zu teilen. Gerade bei Meetups, wo man viele Dinge mit anderen tauscht, ist das ein absolutes Muss.

Ein paar Dinge, die ich mir bei zukünftigen Meetups noch wünschen würde:

  • Kleine Messestände wären eine witzige Erweiterung
  • Weniger Vorträge, mehr Diskussionsgruppen/Workshops zu Themen
  • Möglichkeiten Kontaktdaten einfach zu tauschen

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich das virtuelle Meetingformat rasant weiterentwickelt. Aktuell gibt es noch vieles, was eine klassische Videokonferenz einfacher macht.

Was meiner Meinung nach noch passieren muss, damit wir im Unternehmen uns virtuell treffen:

  • Jeder braucht natürlich eine Brille 😛
  • Die Brillen müssen noch etwas leichter werden (Nach 2-3 Stunden wird die Quest etwas unbequem)
  • Qualität der Sprachübertragung (vor allem Latenz) muss besser werden
  • Körpersprache besser übertragen (Eye-/Hand-Tracking)
  • Onboarding muss einfacher werden. Die Brille könnte wie ein Telefon klingeln, kurze Meetingcodes und starten einer Konferenz über einen weblink.

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